Meine bisherigen Blogs habe ich heute ein wenig entrümpelt, umgeräumt und umbenannt.
die neuen Bezeichnungen "IPe Notizblog" und "IPe Ablagebox" passen besser zu den Inhalten.
Donnerstag, 28. Juli 2011
Montag, 30. Mai 2011
Wissenstransfer ist kein Wohltaetigkeitsbasar
Fefe mokiert sich in seinem Blog über den Einfluss der Wirtschaft auf die Hochschulforschung und hat nicht ganz Unrecht. Doch so einfach sind die Vorfälle nicht zu beurteilen, wenn man die Hintergründe nicht kennt.
Auslöser war ein Bericht in der Taz über eine extern finanzierte Institutsgründung an Berliner Universitäten. Etwas später zog SPON dann nach mit einem aufgewärmten Bericht.
Hallo, auch schon aus dem Dornröschenschlaf erwacht, liebe Journalisten? Was hat denn so plötzlich euer Interesse an diesem Thema geweckt? - Das Zauberwort "geleakter Vertrag"?
Die bisherigen Schlagworte "Ökonomisierung der Forschung" und "unternehmerische Hochschule" ließen höchstens punktuell in einigen Hochschulen Alarmglocken schrillen. Es gab da auch noch nicht "geleakte" Verträge, das Interesse war vermutlich zu gering.
Wissenstransfer und auch Wissensausverkauf von der Hochschule oder öffentlich finanzierter Forschung in die Wirtschaft ist ja nun keine plötzliche Neuigkeit oder ein gerade erst entdecktes Geheimnis, sondern eine seit 1980 von der Politik verfolgte Praxis, ausgelöst durch den "US Bayh-Dole-Act" (BDA).
Eine Pro-BDA-Analyse hat Thomas J. Siepmann hier veröffentlicht.
Lesenswert sind auch die Gedanken zur "Unternehmerischen Universität" von Peter Weingart.
Sonntag, 29. Mai 2011
Unlogische Hypothesen ueber EHEC-Infektionsquellen
Die Presse überschlägt sich mit immer neuen Meldungen über EHEC/HUS-Infektionsausbrüche.
Da die meisten Erkrankungen bisher in Norddeutschland (Hamburg, Schleswig-Holstein) bisher aufgetreten sind, vermutet man dort auch eine Infektionsquelle.
Nach Informationen des Robert Koch Instituts (RKI) wurden Erreger dieser Darminfektion auf Gurken nachgewiesen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) befasst sich etwas näher mit Verbraucherinformationen und warnt vor rohem Verzehr von Salatgurken Tomaten und Blattsalaten. Als Keimträger wurden drei Salatgurken aus Spanien identifiziert, deren Erzeugerbetriebe schon mal angeblich vorsorglich geschlossen wurden.
Betrachtet man die Infektionswege der Erreger, ergeben sich einige Ungereimtheiten. Man spricht von kontaminierten Gurken bzw. Gemüse. Kontaminiert heißt Ablagerung auf der Oberfläche. Demnach kann jeder, der das kontaminierte Gemüse angefasst hat, die Keime munter mit seinen nun auch kontaminierten Händen weiter übertragen, auf sich selbst, weiteres Obst und Gemüse und Menschen, die er anfasst.
Ich habe bis jetzt aber noch keine Meldung darüber gelesen, dass spanische Gurkenarbeiter oder Gurkenhändler an dieser Darminfektion erkrankt sind. Und sie arbeiten bestimmt nicht alle mit Schutzanzügen.
Irgendwie erinnert mich dieses Mysterium ein wenig an den amerikanischen Thriller "Executive Orders" von Tom Clancy.
Update am 19. Juni 2011
Gurken, Tomaten und Salat waren nicht die Verursacher, sondern angeblich Sprossen, vielleicht auch ein Klärwerk und ein infizierter Mensch.
Hier ist ein aktueller Artikel. Insgesamt ist alles noch immer sehr diffus.
Da die meisten Erkrankungen bisher in Norddeutschland (Hamburg, Schleswig-Holstein) bisher aufgetreten sind, vermutet man dort auch eine Infektionsquelle.
Nach Informationen des Robert Koch Instituts (RKI) wurden Erreger dieser Darminfektion auf Gurken nachgewiesen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) befasst sich etwas näher mit Verbraucherinformationen und warnt vor rohem Verzehr von Salatgurken Tomaten und Blattsalaten. Als Keimträger wurden drei Salatgurken aus Spanien identifiziert, deren Erzeugerbetriebe schon mal angeblich vorsorglich geschlossen wurden.
Betrachtet man die Infektionswege der Erreger, ergeben sich einige Ungereimtheiten. Man spricht von kontaminierten Gurken bzw. Gemüse. Kontaminiert heißt Ablagerung auf der Oberfläche. Demnach kann jeder, der das kontaminierte Gemüse angefasst hat, die Keime munter mit seinen nun auch kontaminierten Händen weiter übertragen, auf sich selbst, weiteres Obst und Gemüse und Menschen, die er anfasst.
Ich habe bis jetzt aber noch keine Meldung darüber gelesen, dass spanische Gurkenarbeiter oder Gurkenhändler an dieser Darminfektion erkrankt sind. Und sie arbeiten bestimmt nicht alle mit Schutzanzügen.
Irgendwie erinnert mich dieses Mysterium ein wenig an den amerikanischen Thriller "Executive Orders" von Tom Clancy.
Update am 19. Juni 2011
Gurken, Tomaten und Salat waren nicht die Verursacher, sondern angeblich Sprossen, vielleicht auch ein Klärwerk und ein infizierter Mensch.
Hier ist ein aktueller Artikel. Insgesamt ist alles noch immer sehr diffus.
Donnerstag, 13. Januar 2011
Schlampige Foerderinformationspolitik des Bundes
Es gab mal Zeiten, da wardie Foerderinformationspolitik des Bundes wirklich Spitze.
In der Aktualitaet allen voran war das BMBF. Fast zeitgleich mit der Veroeffentlichung im Bundesanzeiger erschienen die aktuellen Foerderbekanntmachungen auch auf dieser Website:
http://www.bmbf.de/foerderungen/677.php
Davon kann man jetzt nur noch traeumen.
Abgelaufene Foerderbekanntmachungen wurden hier http://www.bmbf.de/foerderungen/677_4321.php archiviert. Nach einem Datenbank-Crash Ende letzten Jahres wurde alles durcheinander gewirbelt, so dass im Archiv noch immer auch aktuelle Foerderbekanntmachungen gelistet sind.
Die "Foerderberatung des Bundes" schaft es auch nicht mehr, ihre Seiten und Informationen in Zusammenarbeit mitden entsprechenden Fachreferaten auf dem aktuellen Stand zu halten.
Richtig katastrophal sind die Seiten des Verkehrs- und Landwirtschaftsministeriums. Wenn man dort Foerderinformationen sucht, dreht man sich im Kreise und wird durch eine Vielzahl von themenspezifischen, neuen Domains aus dem Foerderpfad geschleudert.
Die Projekttraeger scheinen auch keine Zeit zu haben, ihre aktuellen Foerderbekanntmachungen zeitnah auf ihren Websites zu veroeffentlichen (abgesehen von einigen Ausnahmen).
Die erforderlichen Infrastrukturen sind zwar ueberall vorhanden, sie koennen jedoch nicht ausgeschoepft werden, wenn die einzelnen Fachreferate nicht mitspielen.
Weitgehend verlaesslich ist die Foerderdatenbank des BMWi. Doch leider wird hier nur im Rhythmus von 14 Tagen aktualisiert.
Aergerlich sind auch die staendigen Design-Aenderungen von Websites einzelner Foerdermittelverwalter - zu Lasten eines uebersichtlichen, aktuellen Foerderinformationsgehalts.
Hier paar neue Webakrobaten: www.bmvbs.de , www.ptj.de , www.kfw.de
In der Aktualitaet allen voran war das BMBF. Fast zeitgleich mit der Veroeffentlichung im Bundesanzeiger erschienen die aktuellen Foerderbekanntmachungen auch auf dieser Website:
http://www.bmbf.de/foerderungen/677.php
Davon kann man jetzt nur noch traeumen.
Abgelaufene Foerderbekanntmachungen wurden hier http://www.bmbf.de/foerderungen/677_4321.php archiviert. Nach einem Datenbank-Crash Ende letzten Jahres wurde alles durcheinander gewirbelt, so dass im Archiv noch immer auch aktuelle Foerderbekanntmachungen gelistet sind.
Die "Foerderberatung des Bundes" schaft es auch nicht mehr, ihre Seiten und Informationen in Zusammenarbeit mitden entsprechenden Fachreferaten auf dem aktuellen Stand zu halten.
Richtig katastrophal sind die Seiten des Verkehrs- und Landwirtschaftsministeriums. Wenn man dort Foerderinformationen sucht, dreht man sich im Kreise und wird durch eine Vielzahl von themenspezifischen, neuen Domains aus dem Foerderpfad geschleudert.
Die Projekttraeger scheinen auch keine Zeit zu haben, ihre aktuellen Foerderbekanntmachungen zeitnah auf ihren Websites zu veroeffentlichen (abgesehen von einigen Ausnahmen).
Die erforderlichen Infrastrukturen sind zwar ueberall vorhanden, sie koennen jedoch nicht ausgeschoepft werden, wenn die einzelnen Fachreferate nicht mitspielen.
Weitgehend verlaesslich ist die Foerderdatenbank des BMWi. Doch leider wird hier nur im Rhythmus von 14 Tagen aktualisiert.
Aergerlich sind auch die staendigen Design-Aenderungen von Websites einzelner Foerdermittelverwalter - zu Lasten eines uebersichtlichen, aktuellen Foerderinformationsgehalts.
Hier paar neue Webakrobaten: www.bmvbs.de , www.ptj.de , www.kfw.de
Mittwoch, 7. Juli 2010
Neues Marktanreizprogramm
Quelle: BMU Pressedienst Nr. 105/10 -- Erneuerbare Energien vom 07.07.2010
"Ab 12. Juli 2010 können beim für die Bearbeitung zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wieder Förderanträge nach der neuen Richtlinie gestellt werden. Die Förderung wird auf die innovativsten Technologien konzentriert, weil deren Wirtschaftlichkeit ohne zusätzliche Fördermittel nicht gegeben ist. Dazu zählen unter anderem Solarkollektoren zur kombinierten Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung, Solarkollektoren zur Kälte- und Prozesswärmeerzeugung, Pelletkessel und hocheffiziente Wärmepumpen. ..."
"Ab 12. Juli 2010 können beim für die Bearbeitung zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wieder Förderanträge nach der neuen Richtlinie gestellt werden. Die Förderung wird auf die innovativsten Technologien konzentriert, weil deren Wirtschaftlichkeit ohne zusätzliche Fördermittel nicht gegeben ist. Dazu zählen unter anderem Solarkollektoren zur kombinierten Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung, Solarkollektoren zur Kälte- und Prozesswärmeerzeugung, Pelletkessel und hocheffiziente Wärmepumpen. ..."
Samstag, 19. Juni 2010
Gründungshemmschuh Patentverwertungsagenturen
Die Ausgangsidee war nachvollziehbar: Es kann nicht nur auf Halde oder zur Befriedigung eines Professorenegos geforscht werden, sondern Forschungsergebnisse muessen auch in die wirtschaftliche Verwertung ueberfuehrt werden.
Wenn schon der Steuerzahler Forschung finanziert, muss er auch eine Rendite erwarten koennen, z. B. durch wettbewerbsfaehige Wirtschaft und neue Arbeitsplaetze.
Technologietransfer nennt man das.
Da so etwas kein Selbstlaeufer ist, liess sich die Regierung etwas einfallen, um hier etwas in Bewegung zu setzen.
Zunaechst wurde ein neues Hochschulerfindergesetz - Modifiziertes ArbnErfG fuer Hochschulen - verabschiedet. Alle Erfindungen der Hochschulangehoerigen muessen der Hochschule zur Verwertung vorgelegt werden. Der Hochschule gehoeren damit die Erfindungen, und sie soll sie versilbern, hat jedoch nicht die dazu erforderlichen Kapazitaeten.
Damit sich das Hochschulerfindergesetz umsetzenlaesst, bessert der Staat nach und schreibt eine Foerderung von Patentverwertungsagenturen aus - die Patentverwertungsinitiative, hier die Förderrichtlinie zur Fortführung der Verwertungsoffensive, ergaenzt durch Strategiefoerderungen.
Das heisst, es wurden Strukturen ausserhalb der Hochschulen errichtet, die den Technologietransfer, vorwiegend die Erfindungsverwertung, professionalisieren sollen - die Patentverwerungsagenturen, inzwischen zusammengeschlossen in der "Technologieallianz".
Wie laeuft das nun praktisch ab?
Mehrere Hochschulen, praktischerweise auch mit Landesbanken im Boot, gruenden eine Verwertungsagentur und sind auch deren Gesellschafter. Bevor nun genuegend Geld aus Patentverwertungen herein kommt, um sich als Agentur selbst finanzieren zu koennen, muss der Staat auch weiterhin unterstuetzen. Zusaetzlich betaetigen sich diese Agenturen noch auf anderen Feldern, um wenigsten paar Einnahmen zu generieren, denn Patentverwertung ist ein muehsames Geschaeft und erfordert langjaehrige Vorfinanzierung.
Letztendlich werden die Gewinne aus Patentverkaeufen und Lizenzierungen so aufgeteilt, dass Agentur, Hochschule und Erfinder jeweils ein Drittel bekommen.
Die Verwertungsagenturen sind in der Regel als GmbH aufgestellt und muessen Gewinne erwirtschaften, um weiterhin existieren und irgendwann auch wettbewerbsfaehig sein zu koennen.
Und genau an dieser Stelle beginnt das Dilemma fuer die von der Politik viel beschworenen Ausgruendungen aus Hochschulen. Patente sind ein wichtiger Unternehmenswert. Sie sind das entscheidende Zuenglein an der Waage in Gruendungsfinanzierungsverhandlungen und auch eine Sicherheit fuer Investoren.
Ausgruendungen von Studenten sind unter diesen Aspekten unproblematisch, denn ihre Erfindungen gehoeren ihnen selbst, da sie keine Uni-Angestellten sind. Macht man jedoch eine Erfindung als HiWi, gehoert die Erfindung der Hochschule und muss der Verwertungsagentur uebertragen werden. So sehen es die Vertaege mit den Agenturenvor.
Doch als Wissenschaftler , die ja am meisten als Ausgruender beworben werden, kann man froh sein, wenn man mit der Verwertungsagentur einen fuer die Gruendungsabsicht akzeptablen Lizenzvertrag aushandelt. Doch das Patent, auch wenn es die eigene Erfindung betrifft, gehoert dem Wissenschaftler nicht mehr, sondern der Agentur. Patent herauskaufen ist nicht mehr finanzierbar,also bleibt nur die Lizenz, was den Unternehmenswert in der Gruendung gegen Null treibt, auch die Investitionsbereitschft von VC.
Vielleicht faellt das alles noch nicht so sehr auf, da sich die VC generell aus der Gruendungsfinanzierung zurueckgezogen haben. Doch animieren kann man sie mit dem derzeitigen Verwertungsagentursystem auch nicht. Der einzige Fianzier fuer Wissenschaftsausgruendungen ist der mit staatlicher Mehrheitsbeteiligung aufgelegte High Tech Gruenderfonds. Mit dem kann man "reden", denn er soll ja die Politik im Ausgruendungsbemuehen unterstuetzen, hat also eine staatliche Aufgabe zu erfuellen.
Doch schnell wachsende Technologieunternehmen benoetigen Co-Investoren und weitere Finanzierungsrunden, die ihnen durch das Verwertungsagentursystem verbaut werden koennen.
Dieses Problem hat die Politik noch nicht geloest, foerdert aber munter Ausgruendungsaktivitaeten weiter mit dem EXIST-Gruenderstipendium und EXIST-Forschungstransfer - ohne echte Startup-Finanzierungschancen.
So wird Deutschland sicher kein Gruenderland.
Wenn schon der Steuerzahler Forschung finanziert, muss er auch eine Rendite erwarten koennen, z. B. durch wettbewerbsfaehige Wirtschaft und neue Arbeitsplaetze.
Technologietransfer nennt man das.
Da so etwas kein Selbstlaeufer ist, liess sich die Regierung etwas einfallen, um hier etwas in Bewegung zu setzen.
Zunaechst wurde ein neues Hochschulerfindergesetz - Modifiziertes ArbnErfG fuer Hochschulen - verabschiedet. Alle Erfindungen der Hochschulangehoerigen muessen der Hochschule zur Verwertung vorgelegt werden. Der Hochschule gehoeren damit die Erfindungen, und sie soll sie versilbern, hat jedoch nicht die dazu erforderlichen Kapazitaeten.
Damit sich das Hochschulerfindergesetz umsetzenlaesst, bessert der Staat nach und schreibt eine Foerderung von Patentverwertungsagenturen aus - die Patentverwertungsinitiative, hier die Förderrichtlinie zur Fortführung der Verwertungsoffensive, ergaenzt durch Strategiefoerderungen.
Das heisst, es wurden Strukturen ausserhalb der Hochschulen errichtet, die den Technologietransfer, vorwiegend die Erfindungsverwertung, professionalisieren sollen - die Patentverwerungsagenturen, inzwischen zusammengeschlossen in der "Technologieallianz".
Wie laeuft das nun praktisch ab?
Mehrere Hochschulen, praktischerweise auch mit Landesbanken im Boot, gruenden eine Verwertungsagentur und sind auch deren Gesellschafter. Bevor nun genuegend Geld aus Patentverwertungen herein kommt, um sich als Agentur selbst finanzieren zu koennen, muss der Staat auch weiterhin unterstuetzen. Zusaetzlich betaetigen sich diese Agenturen noch auf anderen Feldern, um wenigsten paar Einnahmen zu generieren, denn Patentverwertung ist ein muehsames Geschaeft und erfordert langjaehrige Vorfinanzierung.
Letztendlich werden die Gewinne aus Patentverkaeufen und Lizenzierungen so aufgeteilt, dass Agentur, Hochschule und Erfinder jeweils ein Drittel bekommen.
Die Verwertungsagenturen sind in der Regel als GmbH aufgestellt und muessen Gewinne erwirtschaften, um weiterhin existieren und irgendwann auch wettbewerbsfaehig sein zu koennen.
Und genau an dieser Stelle beginnt das Dilemma fuer die von der Politik viel beschworenen Ausgruendungen aus Hochschulen. Patente sind ein wichtiger Unternehmenswert. Sie sind das entscheidende Zuenglein an der Waage in Gruendungsfinanzierungsverhandlungen und auch eine Sicherheit fuer Investoren.
Ausgruendungen von Studenten sind unter diesen Aspekten unproblematisch, denn ihre Erfindungen gehoeren ihnen selbst, da sie keine Uni-Angestellten sind. Macht man jedoch eine Erfindung als HiWi, gehoert die Erfindung der Hochschule und muss der Verwertungsagentur uebertragen werden. So sehen es die Vertaege mit den Agenturenvor.
Doch als Wissenschaftler , die ja am meisten als Ausgruender beworben werden, kann man froh sein, wenn man mit der Verwertungsagentur einen fuer die Gruendungsabsicht akzeptablen Lizenzvertrag aushandelt. Doch das Patent, auch wenn es die eigene Erfindung betrifft, gehoert dem Wissenschaftler nicht mehr, sondern der Agentur. Patent herauskaufen ist nicht mehr finanzierbar,also bleibt nur die Lizenz, was den Unternehmenswert in der Gruendung gegen Null treibt, auch die Investitionsbereitschft von VC.
Vielleicht faellt das alles noch nicht so sehr auf, da sich die VC generell aus der Gruendungsfinanzierung zurueckgezogen haben. Doch animieren kann man sie mit dem derzeitigen Verwertungsagentursystem auch nicht. Der einzige Fianzier fuer Wissenschaftsausgruendungen ist der mit staatlicher Mehrheitsbeteiligung aufgelegte High Tech Gruenderfonds. Mit dem kann man "reden", denn er soll ja die Politik im Ausgruendungsbemuehen unterstuetzen, hat also eine staatliche Aufgabe zu erfuellen.
Doch schnell wachsende Technologieunternehmen benoetigen Co-Investoren und weitere Finanzierungsrunden, die ihnen durch das Verwertungsagentursystem verbaut werden koennen.
Dieses Problem hat die Politik noch nicht geloest, foerdert aber munter Ausgruendungsaktivitaeten weiter mit dem EXIST-Gruenderstipendium und EXIST-Forschungstransfer - ohne echte Startup-Finanzierungschancen.
So wird Deutschland sicher kein Gruenderland.
Montag, 17. Mai 2010
Clever: VCI entwickelt fuer BMU Human-Biomonitoring
Eigentlich ist diese PM ein Hammer:
Bundesumweltministerium und Chemieverband starten Kooperation zum Human-Biomonitoring.
Bundesumweltministerium und Chemieverband starten Kooperation zum Human-Biomonitoring.
Mittwoch, 5. Mai 2010
Haushaltssperre: Erste Foerderprogramme bereits gekippt
Es gab einmal eine Hightech-Strategie des Bundes mit dem Ziel, Foerderung aus einem Guss zu realisieren. Eine Ressort uebergreifende Zusammenarbeit und Abstimmung der einzelnen Foerdermassnahmen des Bundes solte umgesetzt werden. Herausgekommen sind, wie bisher auch ueblich, wieder viele kleine, unkoordinierte Foerderregenguesse. Traurigen Spitzenplatz nehmen die auf Teufel komm 'raus unkoordiniert herausgepushten Foerderprogramme fuer Energieanwendungen, Umweltinnovationen und Klimaschutz ein.
Diese "Pressemitteilung – Marktanreizprogramm und Vorhaben der Klimaschutzinitiative müssen gestoppt werden" informiert ueber einen Subventionsstopp wegen Haushaltsengpaesse.
Diese "Pressemitteilung – Marktanreizprogramm und Vorhaben der Klimaschutzinitiative müssen gestoppt werden" informiert ueber einen Subventionsstopp wegen Haushaltsengpaesse.
Betroffen sind Marktanreizprogramm fuer Erneuerbare Energien, Mini-KWK, Klimaschutzprojekte in Kommunen, Steigerung der Energieeffizienz in der Landwirtschaft und im Gartenbau.
Update 7. Juli 2010
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Sitzung am 7. Juli 2010 die Aufhebung der Haushaltssperre beim Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien (MAP) beschlossen.
Update 7. Juli 2010
Sonntag, 25. April 2010
Die OECD spricht Englisch und Franzoesisch, Deutsch nur punktuell
In der Studie
http://www.oecd.org/dataoecd/0/7/43201507.pdf beschreibt sich die OECD wie fogt:
"Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist ein einzigartiges Forum, in dem 30 Regierungen, die sich zu Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet haben, zusammenarbeiten, um die mit der Globalisierung der Weltwirtschaft verbundenen Herausforderungen im Wirtschafts-, Sozial-, Umwelt- und Governance-Bereich anzugehen, und aus den daraus erwachsenden Chancen Nutzen zu ziehen. Die Arbeitsweise der OECD lässt sich beschreiben als ein Prozess, indem zuerst vergleichende Daten ermittelt und analysiert werden, die anschließend in einem gemeinsamen politischen Raum diskutiert werden, um Lösungsansätze für gesellschaftlich relevante Themen zu entwickeln. Die gegenseitigen zwischenstaatlichen Prüfungen, der multilaterale Diskurs von gleichrangigen Partner sind der Schlüssel zur Effizienz der OECD.
Ein Großteil des von der OECD gesammelten und ausgewerteten Materials wird in Printform oder online veröffentlicht.
Hier reicht die Skala von Presseerklärungen, regelmäßigen Datensammlungen und Projektionen bis zu einmaligen Veröffentlichungen bzw. Monographien zu bestimmten Themen, von Wirtschaftsberichten über die einzelnen Mitgliedsländer bis zu Berichten über regelmäßig durchgeführte Prüfungen der Bildungssysteme, der Wissenschafts- und Technologiepolitik sowie der Ergebnisse im Umweltbereich.
Weitere Informationen zur OECD unter www.oecd.org/about ."
Bemerkenswert finde ich, dass die offiziellen Sprachen bei der OECD nur Englisch und Franzoesisch sind. Dementsprechend sind auch die Websites nur in diesen Sprachen aufrufbar, in der Regel auch die Publikationen. Fuer eine breitere Einbeziehung auch der Buerger in den einzelnen Mitgliedsstaaten
http://www.oecd.org/countrieslist/0,3351,en_33873108_33844430_1_1_1_1_1,00.html waere es wichtig, zumindest die Dokumentationen in den Muttersprachen der Mitgliedslaender verfuegbar zu machen. Die nationalen Seiten der Laendervertretungen decken das nicht ab.
Mich hatten jetzt speziell die Dokmentationen des OECD-Zentrums für Entrepreneurship, KMU und Lokalentwicklung (CFE) interessiert.
Zunaechst mal die Eigendarstellung dieses CFE aus der eingangs erwaehnten PDF-Datei:
"Das OECD-Zentrum für Entrepreneurship, KMU und Lokalentwicklung (CFE) wurde 2004 vom Rat der OECD eingerichtet, um integrierte Ansätze in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung voranzutreiben. Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit nationalen, regionalen und lokalen Regierungen in OECD-Mitgliedsstaaten sowie zahlreichen Nichtmitgliedsstaaten, ist die Entwicklung einer „unternehmerischen“ Gesellschaft. Darüber hinaus unterstützt das CFE Regierungen und ihre Partner aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft bei der Gestaltung und Umsetzung innovativer Politikansätze, die nachhaltiges Wachstum, integrierte Entwicklung und soziale Kohäsion fördern sollen. Innerhalb der
OECD stärkt das CFE erfolgreich Synergien zwischen den Aktivitäten verschiedener OECD-Abteilungen rund um die Themen Entrepreneurship, KMU und lokale Entwicklung.
Mehr zu den Arbeitsfeldern und laufenden Aktivitäten des OECD-Zentrums für Entrepreneurship, KMU und Lokalentwicklung unter www.oecd.org/cfe ."
Bezogen auf die neuen Bundeslaender wurde 2009 diese Studie (auch in Deutsch und eingangs bereits verlinkt!) veroeffentlicht: "Hochschule, Innovation und Unternehmertum. Kriterien und Beispiele guter Praxis".
Das Beispiel auf S. 44 "Creative Women Entrepreneurship an der Universität Essex" finde ich bemerkenswert und vorbildlich, weil "Erfolgreiche Unternehmerinnen agieren als Referentinnen, Vorbilder und Mentorinnen".
Genau das fehlt uns auf breiter Ebene im ganzen Entrepreneurship-Education-Rummel.
Fuer Juni 2010 ist eine weitere, interessante Publikation angekuendigt, wohl leider nur in Englisch.
SMEs, Entrepreneurship and Innovation
http://www.oecd.org/dataoecd/0/7/43201507.pdf beschreibt sich die OECD wie fogt:
"Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist ein einzigartiges Forum, in dem 30 Regierungen, die sich zu Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet haben, zusammenarbeiten, um die mit der Globalisierung der Weltwirtschaft verbundenen Herausforderungen im Wirtschafts-, Sozial-, Umwelt- und Governance-Bereich anzugehen, und aus den daraus erwachsenden Chancen Nutzen zu ziehen. Die Arbeitsweise der OECD lässt sich beschreiben als ein Prozess, indem zuerst vergleichende Daten ermittelt und analysiert werden, die anschließend in einem gemeinsamen politischen Raum diskutiert werden, um Lösungsansätze für gesellschaftlich relevante Themen zu entwickeln. Die gegenseitigen zwischenstaatlichen Prüfungen, der multilaterale Diskurs von gleichrangigen Partner sind der Schlüssel zur Effizienz der OECD.
Ein Großteil des von der OECD gesammelten und ausgewerteten Materials wird in Printform oder online veröffentlicht.
Hier reicht die Skala von Presseerklärungen, regelmäßigen Datensammlungen und Projektionen bis zu einmaligen Veröffentlichungen bzw. Monographien zu bestimmten Themen, von Wirtschaftsberichten über die einzelnen Mitgliedsländer bis zu Berichten über regelmäßig durchgeführte Prüfungen der Bildungssysteme, der Wissenschafts- und Technologiepolitik sowie der Ergebnisse im Umweltbereich.
Weitere Informationen zur OECD unter www.oecd.org/about ."
Bemerkenswert finde ich, dass die offiziellen Sprachen bei der OECD nur Englisch und Franzoesisch sind. Dementsprechend sind auch die Websites nur in diesen Sprachen aufrufbar, in der Regel auch die Publikationen. Fuer eine breitere Einbeziehung auch der Buerger in den einzelnen Mitgliedsstaaten
http://www.oecd.org/countrieslist/0,3351,en_33873108_33844430_1_1_1_1_1,00.html waere es wichtig, zumindest die Dokumentationen in den Muttersprachen der Mitgliedslaender verfuegbar zu machen. Die nationalen Seiten der Laendervertretungen decken das nicht ab.
Mich hatten jetzt speziell die Dokmentationen des OECD-Zentrums für Entrepreneurship, KMU und Lokalentwicklung (CFE) interessiert.
Zunaechst mal die Eigendarstellung dieses CFE aus der eingangs erwaehnten PDF-Datei:
"Das OECD-Zentrum für Entrepreneurship, KMU und Lokalentwicklung (CFE) wurde 2004 vom Rat der OECD eingerichtet, um integrierte Ansätze in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung voranzutreiben. Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit nationalen, regionalen und lokalen Regierungen in OECD-Mitgliedsstaaten sowie zahlreichen Nichtmitgliedsstaaten, ist die Entwicklung einer „unternehmerischen“ Gesellschaft. Darüber hinaus unterstützt das CFE Regierungen und ihre Partner aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft bei der Gestaltung und Umsetzung innovativer Politikansätze, die nachhaltiges Wachstum, integrierte Entwicklung und soziale Kohäsion fördern sollen. Innerhalb der
OECD stärkt das CFE erfolgreich Synergien zwischen den Aktivitäten verschiedener OECD-Abteilungen rund um die Themen Entrepreneurship, KMU und lokale Entwicklung.
Mehr zu den Arbeitsfeldern und laufenden Aktivitäten des OECD-Zentrums für Entrepreneurship, KMU und Lokalentwicklung unter www.oecd.org/cfe ."
Bezogen auf die neuen Bundeslaender wurde 2009 diese Studie (auch in Deutsch und eingangs bereits verlinkt!) veroeffentlicht: "Hochschule, Innovation und Unternehmertum. Kriterien und Beispiele guter Praxis".
Das Beispiel auf S. 44 "Creative Women Entrepreneurship an der Universität Essex" finde ich bemerkenswert und vorbildlich, weil "Erfolgreiche Unternehmerinnen agieren als Referentinnen, Vorbilder und Mentorinnen".
Genau das fehlt uns auf breiter Ebene im ganzen Entrepreneurship-Education-Rummel.
Fuer Juni 2010 ist eine weitere, interessante Publikation angekuendigt, wohl leider nur in Englisch.
SMEs, Entrepreneurship and Innovation
Samstag, 20. März 2010
Mindestanforderungen an Gruender
- Lesen koennen und das Gelesene auch verstehen
- Recherchieren koennen (alles steht irgendwie und irgendwo im Internet)
- Wirtschaft verstehen
- Gegen den Strom schwimmen koennen
- Besessenheit und Ueberzeugungskraft
- Finanzielles Polster fuer den privaten Lebensunterhalt