Oder sollte ich lieber "Geschaeftsmarkt" sagen?
Mit Wirtschaft haben Profs im Allgemeinen nicht viel am Hut. Man ist ja wer - in einer Uni oder einem Institut, oeffentlich finanziert.
Und dann kommt die magische Zahl 65 mit Abschlusskolloquium und Haendeschuetteln und Streichen von der Gehaltsliste.
Die Abschiedsreden der honorigen Gesellschaft klingen immer wie Grabreden - sind sie auch - in einer Generalprobe.
Im Folgemonat ist der verabschiedete Prof dann gnadenlos nur noch eine Verwaltungsnummer beim Rentenversicherungstraeger.
Und was kommt dann, das grosse Loch, das mit geschickter Selbsttaeuschung gefaehrlich nahe am Abgrund umkreist wird?
Jaja, man ist ja noch gefragt, als kostenloser Lueckenputzer fuer Seminare, Doktorandenbetreuung usw. Toll, soziales Engagement ist sehr loeblich, laesst sich in diesem Fall jedoch steuerlich nicht als Spende absetzen und dezimiert langsam, aber sicher, das eigene Konto.
Deprimierend, oder ...?
Warum satteln Sie nicht um und werden "Senior Entrepreneur"?
Sie verfuegen ueber alle Voraussetzungen: Unabhaengigkeit, gute Ideen, Erfahrungen, Intelligenz, finanzielles Polster, Ehrgeiz. Nur der Veraenderungswille und der Marktblick muessen noch etwas trainiert werden.
Zur Einstimmung auf das neue, unbekannte, unternehmerische Schlachtfeld empfehle ich diese Auseinandersetzung mit unserer zur Zeit sehr turbulenten Wissens- und Informationsgesellschaft:
Rainer Fretschner, 2009: Wissenschaft als Dienstleistung? Eine systemtheoretische und praxeologische Analyse zur Entwicklung der Wissensgesellschaft
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